Nachruf Karl Gress
Vor kurzem ist unser langjähriger Sportsfreund Karl Gress im Alter von 97 Jahren von uns gegangen. Karl war Gründungsmitglied unserer 1965 ins Leben gerufenen Tischtennisabteilung und bis zum Alter von 90 Jahren noch regelmäßiger Trainingsteilnehmer und aktives Abteilungsmitglied. Er war bei uns allen sehr beliebt.
Deshalb ein kleiner Brief an Karl Gress:
Lieber Karl,
ich kann mich nicht mehr genau darin erinnern, wann ich Dich das erste Mal getroffen habe. Es muss aber wohl Anfang der 1980ziger Jahre gewesen sein. Du warst damals so alt wie ich es heute bin – ich war zu jener Zeit frisch vom Jugend- in den Herrenbereich gewechselt und tat mich, wie so viele andere auch, mit den aus der Sicht eines jungen Spielers „krummen“ Belägen und der damit verbundenen Spielweise schwer. Wenn wir im Training zusammen spielten, bin ich oftmals an Deinem Noppenbelag „Barna“ verzweifelt, den Du so gut und effektiv einzusetzen wusstest wie kein anderer. Das Schöne an unseren Spielen – in denen ich oft den Kürzeren zog – war aber vor allem die Tatsache, dass Du mir danach immer wieder Tipps gegeben hast, wie ich mein Spiel gegen Dich bzw. diesen unorthodoxen Noppenbelag verbessern konnte. Dir lag es nicht vorrangig daran, gegen mich zu gewinnen, sondern mir als jungem Spieler mit Deinen Ratschlägen die Möglichkeit zu geben, mich zu verbessern. Bis heute ist es mir tief in Erinnerung geblieben, wenn Du mich mit „Berndel“ angesprochen und mir Deine Tipps gegeben hast.
Wir haben Dich darüber hinaus als ein sehr engagiertes Vereinsmitglied kennengelernt und für jeden hattest Du ein freundliches Wort. Immer wenn eine hilfreiche Hand im Vereins- oder Abteilungsleben gesucht wurde, warst Du als einer der ersten zur Stelle. Ein großer Artikel in der Leonberger Kreiszeitung über Dich ein paar Tage vor Deinem 92. Geburtstag bringt es mit seiner Überschrift, die ein Zitat von Dir ist, auf den Punkt: „Daheim rumliegen ist gar nicht meine Sache“!
Lieber Karl, ich kann im Namen aller Abteilungsmitglieder sagen, dass wir Dich immer in unseren Herzen haben werden.
Bernd